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Tarnkappenjet: Scholz will F-35 für die Luftwaffe: Das kann der „tödlichste“ Flieger der Welt
Harald Tittel/dpa Ein US-Kampfflugzeug vom Typ F-35 fliegt über der Eifel bei Spangdahlem.
Dienstag, 15.03.2022, 07:08
Der Tarnkappenjet F-35 gilt als das „tödlichste“ Flugzeug der Welt. In 1,6-facher Schallgeschwindigkeit kann der Jet knapp zehn Tonnen Waffen transportieren, darunter auch atomare Waffen. Nun plant die Bundesregierung die Anschaffung von 35 Stück für die deutsche Luftwaffe.
Er ist superschnell, höchst gefährlich - und beinahe unsichtbar: Der Tarnkappenjet F-35 gilt als das modernste Kampfflugzeug der Welt. Wegen ihrer speziellen Form und Außenbeschichtung sind die High-Tech-Maschinen für gegnerisches Radar nur schwer zu entdecken. Hergestellt werden sie von der US-Rüstungsschmiede Lockheed Martin. Künftig sollen die F-35-Jets auch für die deutsche Luftwaffe fliegen: Die Bundesregierung plant die Anschaffung von bis zu 35 Stück. Sie sollen die alten Tornado-Jets ersetzen.
Die F-35-Entwicklung war das teuerste Rüstungsprogramm in der Geschichte der USA. Anschaffung und Unterhalt kosten viel Geld. Die US-Streitkräfte orderten rund 2440 der Maschinen für einen Stückpreis von annähernd 160 Millionen Dollar (145 Millionen Euro). Zusammen mit den Betriebs- und Wartungskosten veranschlagte das Pentagon die Ausgaben für die anvisierte Nutzungsdauer bis zum Jahr 2070 mit 1,5 Billionen Dollar.
Tarnkappenjet F-35: Hersteller spricht von „tödlichstem“ Flugzeug der Welt
Steigende Kosten und technische Probleme hatten die Entwicklung der Kampfjets in den USA überschattet. Inzwischen finden sie aber auch im Ausland immer mehr Käufer. Neben den USA haben 14 Länder Kaufverträge abgeschlossen - unter ihnen auch die europäischen Staaten Großbritannien, Italien, Belgien, die Niederlande, Dänemark, Norwegen, Polen.
Technisch ist die F-35 ein Flugzeug der Superlative - der Hersteller Lockheed Martin schreibt auf seiner Internetseite, es sei das „tödlichste“ Flugzeug der Welt.
Tarnkappenjet F-35 kann 10 Tonnen Waffen transportieren, auch Atomwaffen
Die Maschine fliegt mit 1,6-facher Schallgeschwindigkeit und kann knapp zehn Tonnen Waffen transportieren - auch Atomwaffen. Sechs Infrarotkameras an der Außenhülle nehmen im Flug die Umgebung auf - und übertragen die Bilder direkt in den Helm des Piloten, der dadurch einen 360-Grad-Blick bekommt.
In den USA ist die F-35 ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Maschine sichert laut Lockheed Martin direkt und indirekt 254.000 Arbeitsplätze in den USA, rund 1800 heimische Zulieferer sind eingebunden. Bei vollen Produktionskapazitäten kann nach Firmenangaben etwa ein F-35 pro Arbeitstag hergestellt werden.
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rob/AFP
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Leser-Kommentare (65)
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Donnerstag, 17.03.2022 | 07:58 | Robert Satorius
Leider übernehmen viele das Marketinggeschwätz von Lockheed-Martin, auch di. Die F-35 ist ein Pannen- und Pleitenflieger. Wird selbst in den USA als Fehlinvestition und "Rattenloch" bezeichnet. die Flugrevue titelte noch vor kurzem "F-35 noch 876 Fehler! Die emotional aufgeladene Situation durch den Krieg wird von der Bundesregierung skrupellos ausgenutzt, diese Fehlinvestition vom Volk abnicken zu lassen. Die F-18 hätte vollkommen gereicht. Selbst dem Luftwaffeninspekteur war sie lt. Interview gut genug. Jeder der sich einmal intensiv mit der F-35 beschäftigt, kann über die Beschaffung nur den Kopf schütteln. Leider berichten auch die Medien völlig unkritisch. Die armen Anlieger des Flugplatz Büchels müssen künftig den doppelten Fluglärm aushalten(F-35 ist doppelt so laut wie die F-18).
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Weitere Kommentare (10)
Donnerstag, 17.03.2022 | 07:42 | Werner Pawusch
F35 KampfflugzeugDie Notwendigkeit, unverzüglich die militärische Schlagkraft der Bundeswehr zu erhöhen, liegt auf der Hand. Der Ankauf des F-35 als aktuell weltweit besten Kampfflugzeugs ist deshalb richtig. Mehr denn je können die Europäer froh sein, dass die Amis das Rückgrad unserer Verteidigung bilden. Das muss sich unverzüglich ändern. Auf die noch jahrelang andauernde Entwicklung des Eurofighters kann nicht gewartet werden. Im Kriegsfall erscheint mir eine Unterscheidung zwischen Verteidigungs- und Angriffsflugzeugen unsinnig.
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Mittwoch, 16.03.2022 | 16:32 | Volker Scharnowski
Wieder falsch gedacht!Ich dachte die NATO ist ein Verteidigungsbündnis . Dieser Flieger ist eine Angriffswaffe u mit 10 Tonnen Tötungsmaterial nicht mehr 1,6 Mach unterwegs. Da hat die MIG 31 doch so eine Rakete unterm Bauch die mit 10 Mach(Hyperschall) fliegt. Die armen Steuerzahler die diesen Scheachsinn ,ich leider auch, finanzieren müssen. Aber 250T amerikanische Arbeitsplätze sind ein Wort oder?
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Mittwoch, 16.03.2022 | 09:55 | Harry Foese
Braucht Deutschland einen Tarnkappenbomber?Die Nato incl. Deutschland sind ein Bündnis welches sich im Angriffsfall eines Mitgliedstaates gemeinsam verteidigen will. Die F-35 ist im weitesten Sinn ein Angriffsflugzeug. Wir sollten unsere Bundeswehr mit Verteidigungswaffen ausrüsten, dazu zählt eine wirksame Luftverteidigung, die es praktisch bei uns kaum noch gibt. Die Milliarden für den Tarnkappenbomber sind rausgeschmissenes Geld, angesihts der hohen Kosten sollte endlich eine EU-Verteidigung aufgebaut werden.
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Dienstag, 15.03.2022 | 16:55 | Robert Hillmann
derEurofighter hat ganz andere Aufgaben und ist dafür wohl das beste Flugzeug der Welt, aber der F-35 ist für die Aufgabe, für die es gebraucht wird, Angriff und Zerstörung weiter entfernter Gebiete, die bessere Wahl.
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Dienstag, 15.03.2022 | 08:28 | Weise Frank | 2 Antworten
Ichweiß nicht warum ich nicht eine eigene Meinung haben darf was Aufrüstung betrifft, was Krieg betrifft? Wenn ich mich hier entgegen der allgemeinen Hysterie gegen weitere Aufrüstung und gegen diesen unmenschlichen Begriff der F-35 Bomber sei die“Tötlichste Waffe“ Wende werde ich unflätig niedergemacht, vielleicht von Leuten die gar nicht wissen was Krieg bedeutet und denen vielleicht die eigene Erfahrung fehlt, dass niemals soviel gelogen wird wie im Krieg und ich denke dass ich mir mit meinem Alter ein Urteil erlauben darf was ich Vielen die sich über meine Meinung echauffieren, absprechen kann! Und weder die Russen noch die Ukrainer werden diesen Krieg gewinnen, Gewinner werden die USA sein, deren Rüstungsindustrie auf Hochtouren läuft, die uns in Zukunft ihr „umweltfreundliches“Gas liefe
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Dienstag, 15.03.2022 | 10:00 | Hagen Obalski
Werter Herr Weise,trösten Sie sich, es gibt viele im Land die Ihre Meinung teilen. Das ist Demokratie und die lebt ja bekanntlich von der Meinungsvielfalt. Die Zeit wird es zeigen wer letztendlich Recht hat. 1914 zog man auch mit hurra in den Krieg und 1943 wollten alle den totalen Krieg - der Ausgang ist bekannt.
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Dienstag, 15.03.2022 | 07:24 | Sven Bendel | 2 Antworten
Für die atomare Teilhabe, wäre die F/A18 Super Hordie bessere Wahl gewesen. Günstiger in der Anschaffung und Unterhalt, zuverlässig und auch heute noch das Rückgrat der USA. Die F35 ist sicherlich ein guter Flieger, aber ihr größter Vorteil, die Tarnkappentechnologie ist leider nur bedingt bei ihr gegeben. Bereits auf der ILA 2018 konnten die zwei gezeigten F35 auf ihrem Weg zurück in USA von einem transportablen Radarsystem der Firma Hensoldt bis an die französische Grenze verfolgt werden. Und mal ganz ehrlich. Wenn wir Flieger für die atomare Teilhabe brauchen, sind wir soweit, dass es auf Stealthtechnik vermutlich nicht mehr ankommen wird.
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Dienstag, 15.03.2022 | 20:11 | Arno Grabner
Falsch!Die F/A 18 ist ein gutes Flugzeug aber nicht - wie die F-35 für den Transport von Atombomben gedacht! Die F-35 schafft Deutschland an um den Tornado zu ersetzen!
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Dienstag, 15.03.2022 | 01:58 | Schröder Manfred
AtomwaffenträgerEine Zertifizierung des Eurofighter hätte wohl gedauert. Die F35 ist technisch sicherlich eine gute Wahl. Dass so viele Nato-Partner das Modell einsetzen, dürfte die Zusammenarbeit in drr Allianz erleichtern. Alledings ist die Frage offen, was im Paket enthalten ist, das die Regierung kauft.
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Dienstag, 15.03.2022 | 00:28 | Jochen Bäcker | 1 Antwort
Hat sich der Autor überhaupt mit dem Thema befasstMach 1,6 ist superschnell? Die Mig-29, 1977 in Dienst gestellt, schafft Mach 2,25. Die 10 Tonnen Waffen kann sie nur extern außerhalb der internen Waffenschächte transportieren, wodurch sie ihre Tarnkappenfähigkeit verliert. Außerdem wird sie dann noch lahmarschiger, als sie eh schon ist und verbraucht Unmengen Treibstoff, wodurch die Reichweite enorm sinkt. Ist dann für Luftabwehrraketen reines Tontaubenschießen. Supercruise-Fähigkeiten (Überschallgeschwindigkeit ohne Nachbrenner) fehlen ihr völlig. In simulierten Luftkämpfen sind US-Piloten zu dem Ergebnis gekommen, dass durch die bessere Rundumsicht selbst die deutlich ältere und billigere f-16 der f-35 überlegen ist.
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Dienstag, 15.03.2022 | 19:57 | Michael Huber
Stimmt Herr Bäcker!Nicht zu vergessen, dass die Amis den Vogel wegen ihrer exorbitanten Wartungskosten und Unzuverlässigkeit satt haben.
Dienstag, 15.03.2022 | 00:21 | Paul Anders
AhaGenau darum geht es doch. Dass wir teure Waffen von der USA kaufen. So wie das teire Gas vom Freund, dafür sind Freunde ja da. Damit sie UNS ausnehmen, ihre Wirtschaft ankurbeln.
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